Datum: 2002
Stück: Der Widerspenstigen Zähmung
Autor: William Shakespeare
Regie: Thomas Hausner
Premierenort: Bergwaldtheater
Prolog der Rahmenhandlung: Schlau, ein stets betrunkener Kesselflicker, wird, nachdem er randaliert hat, unsanft aus der Gastwirtschaft entfernt. Er bleibt auf der Straße liegen und schläft ein. Ein Lord, der mit seinem Gefolge von der Jagd nach Hause zurück kehrt, sieht ihn liegen und nimmt ihn mit auf sein Schloss. Er will sich einen Spaß mit dem Mann erlauben. Als Schlau zu sich kommt, liegt er sauber gewaschen und parfümiert in einem reinen Bett, mit Dienerschaft um sich herum. Man redet ihm ein, er wäre ein Lord, der fünfzehn Jahre an einer Geisteskrankheit gelitten hätte und nun zum Glück seiner Familie und der Dienerschaft wieder zu sich gekommen sei. Vor allem seine Frau – ein hübscher junger Diener, der flugs in Frauenkleider gesteckt wurde – sei nun glücklich, ihren Liebsten wieder bei sich zu wissen. Man redet Schlau ein, dass sein bisher gelebtes Leben nichts als ein Traum gewesen wäre, bis er die Geschichte schließlich selbst glaubt. Als eine fahrende Theatertruppe auf das Schloss kommt, spielen die Schauspieler auf Weisung des Lords ihm diese Komödie vor:
Ort der Handlung ist Padua. Lucentio verliebt sich in Bianca, die Jüngere der beiden Töchter Baptistas. Doch hat Baptista bestimmt, dass er eine Heirat seiner jüngeren Tochter nicht erlauben werde, bevor seine ältere Tochter Katharina geheiratet hat. Um Bianca zu gewinnen, muss Lucentio deshalb nicht nur die Mitbewerber Hortensio und Gremio „aus dem Weg räumen“, sondern auch einen Ehemann für Katharina finden. Der Haken dabei: Katharina ist die Widerspenstige, für die sich kein Mann interessiert. Da trifft es sich, dass Petruchio, ein alter Bekannter Hortensios auftaucht, der auf der Suche nach einer reichen Partie ist. Petruchio erweist sich in einem Wortgefecht als ebenbürtiger Gegner für Katharina und erklärt ihr, er werde sie heiraten, ob sie wolle oder nicht . Schließlich widerspricht Katharina nicht mehr. Zur Hochzeit kommt Petruchio demonstrativ zu spät und auffallend schlecht gekleidet. Anschließend nimmt er seine neue Ehefrau mit in sein Haus, wo er ihr alle Annehmlichkeiten des Wohlstands vorenthält, und zwar aus vorgeblicher Fürsorge für seine frisch Angetraute. Nach wenigen Tagen muss sich Katharina geschlagen geben, woraufhin Petruchio einwilligt, sie anlässlich der Hochzeit Biancas nach Padua zu begleiten. Auf der Fahrt sagt Petruchio zur Mittagszeit, wie hell der Mond scheine; als Kate erwidert, die Sonne scheine, weigert er sich, die Fahrt fortzusetzen, bis Kate zugebe, dass es der Mond sei. Schließlich gibt Kate nach, worauf Petruchio behauptet, es sei die Sonne.
Lucentio ist es derweil mit einigen Tricks gelungen, Biancas Herz und das Einverständnis ihres Vaters zu gewinnen. Nach dieser Hochzeit wetten die Männer auf einem Bankett, wessen Frau wohl am ehesten dem Ruf ihres Mannes gehorcht. Alle Gäste sind erstaunt, als sich Katharina als die Gehorsamste erweist. Das Stück endet mit einem Monolog der vormals Widerspenstigen, in dem sie ein Loblied auf die Unterwürfigkeit der Frauen singt.