Premierendatum: 29.Juni 2003 um 17:00 Uhr
Stück: Der böse Geist des Lumpazi Vagabundus
Autor: Johann Nestroy
Regie: Thomas Hausner
Premierenort: Bergwaldtheater der Stadt Weißenburg i. Bay.
Eine Zauberposse mit Gesang von Johann Nestroy
Premiere war am Sonntag, 29.Juni 2003 um 17:00 Uhr im
Bergwaldtheater der Stadt Weißenburg i. Bay.
Im Feenreich herrscht Aufregung: Die alten Geisterväter sind empört, weil der böse Geist Lumpazivagabundus ihre Kinder zum unseriösen “lustigen Leben” anhält. Er fürchtet nur die Macht von Amorosa, der Beschützerin der wahren Liebe. Dies erbost Fortuna, Beherrscherin des Glücks, und es kommt zu einem Wettstreit: Fortuna soll sich drei lockere Gesellen suchen und sie mit Glück überschütten. Gelingt es ihr zwei dem Lumpazivagabundus zu entreißen, so hat sie gewonnen und ihre Tochter Brillantine wird von Hilaris, dem Sohn eines Zauberers, auf ewig
getrennt. Treten aber zwei ihr Glück mit Füßen, so hat Fortuna verloren und Brillantine und Hilaris werden auf immer vereint.
Drei Handwerksburschen, der flotte, durchs Leben tänzelnde Schneider Zwirn, der leicht melancholisch veranlagte Tischler Leim und der philosophierende, dem Trunke inbrünstig ergebene Schuster Knierim treffen zusammen. In einem Wirtshaus machen sie Station und Fortuna sorgt dafür, dass sie von einem Lotterielos träumen, dieses erwerben können und den Hauptgewinn ziehen. Reich geworden, trennen sie sich mit dem Versprechen, in Wien wieder zusammenzutreffen. Dort ist Tischler Leim zu seinem früheren Herrn, dem Tischlermeister Hobelmann, heimgekehrt, wo Maria, Tochter des Hauses, ihn schonsehnsüchtig erwartet. Der Schneider Zwirn richtet sich in Prag ein elegantes Atelier ein und gibt sein Geld mit vollen Händen aus. Ein Jahr später treffen Zwirn, der sein Vermögen durchgebracht hat, und Knierim, der selbstverständlich all sein Geld vertrunken hat, beim Meister Hobelmann ein, ihr Freund Leim bietet den beiden an, sie könnten bei ihm bleiben und ein “anständiges” Leben führen. Aber die beiden echten Anhänger des Lumpazivagabundus sind nicht zu verbessern. Sie können nicht bürgerlich domestiziert werden – sie ziehen die Liederlichkeit vor.
Das Stück ist 1833 entstanden und wurde am 11.4. 1833 im Theater an der Wien uraufgeführt. Viele große Schauspieler liebten die Rolle des Knierim. So auch Nestroy selbst, aber auch Fritz Muliar, Helmut Qualtinger oder Attila Hörbiger bei den Salzburger Festspielen 1962.
Der ganze Nihilismus des Alkoholikers Knierim manifestiert sich in dem berühmten “Kometenlied“ mit dem Refrain „Die Welt steht auf kan Fall mehr lang“.